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KFC mit neuem Markenauftritt

Kentucky Fried Chicken (KFC), 1930 in Louisville/Kentucky gegründet, erhält vor dem Hintergrund einer aktuellen Kampagne einen neuen Markenauftritt. Auch das Logo wurde in diesem Zuge überarbeitet und abermals vereinfacht.

Zuletzt bekam „The Colonel“, wie das an Firmengründer Colonel Sanders angelehnte KFC-Logokonterfei bezeichnet wird, vor neun Jahren ein neues Gesicht. In der kürzlich vollzogenen Änderung wurde das Erkennungszeichen weiter simplifiziert und von Kochschürze und der Farbe Rot befreit.

Interessanter als die Vereinfachung des Logos, das in seinen Grundzügen erhalten bleibt, ist vielmehr die Neukonzeption der visuellen Identität. Die im bisherigen Logo enthaltenen Elemente (Kopf, Farbe, Schürze) werden gewissermaßen entkoppelt und stärker zu identitätsstifenden Elementen der US-amerikanischen Fastfood-Kette ausgebaut. Eine Entwicklung, die derzeit viele Marken und Unternehmen in Bezug auf ihr Erscheinungsbild durchlaufen: die einzelnen Komponenten des Corporate Designs emanzipieren sich gewissermaßen vom Logo, das somit nur noch EIN Erkennungszeichen unter weiteren ist.

So nutzt KFC fortan rote Balken, die, in Anlehnung an die Gestaltung der KFC-Filialdächer, auf Produktverpackungen, im Store-Design, wie auch in der Werbung und Anzeigen Anwendung finden. In dieser Form praktiziert fehlt auf nachvollziehbare Weise die Notwendigkeit, auch im Logo die Farbe Rot zu verwenden. Insofern ist das neue Gestaltungskonzept alles andere als kopflos!

Was mir zudem unter Berücksichtigung aktueller Geschehnisse in der Welt auffällt: Die Herauslösung und Erweiterung des Colonel’schen Querbinders (Halsschleife) im neuen Logo-Konterfei bewirkt eine Betonung der christlichen Symbolik. Der Colonel als Kardinal.

Verantwortlich für das Redesign zeichnet die Agentur Grand Army (New York).

KFC Logo The Colonel – vorher und nachher

KFC Design Bars

KFC Store

Mediengalerie

Dieser Beitrag hat 21 Kommentare

    1. War auch meine erste Idee, die Brille links hängt einfach im Haar und die Ohr-Außenkontur gibt es nicht mehr.

  1. Als einer auf dem Land geborener Österreicher fehlt mir eigentlich jeglicher Bezug zu KFC, man kannte es aus der ausländischen Werbung, aus dem Fernsehen und vor allem vom Hörensagen. Kein Wunder, denn es gab KFC ja gar nicht … https://de.wikipedia.org/wiki/Kentucky_Fried_Chicken

    Als zweiter Gedanke zu KFC muss ich an Massentierhaltung, weil ich vor ewigen Zeiten (mind. 10 Jahre her) eine Reportage zu diesem Thema gesehen habe. Das Thema Fast Food ist als solches für mich ohnehin weniger interessant (in Bezug auf Ernährung, nicht in Bezug auf Markenpolitik und -gestaltung), die fragwürdige Herkunft des Fleisches tut dann eben ihr übriges …

    Dennoch finde ich die Gestaltung und die Weiterentwicklung dieser durchaus sehr bekannten Marke inhaltlich sehr interessant. Natürlich ist der Kopf des Colonels die Bildmarke schlechthin geworden, ich vermute die KFC-Buchstaben alleine würde kaum einer so schnell erkennen wie den Kopf. Die Reduzierung des Drumherum ist absolut gelungen, das passt zum klareren Stil, den ich gerade in der Innenansicht sehr ansprechend finde. Im Übrigen habe ich die Schleife als reingerutschtes japanisches Symbol angesehen, so auf den ersten Blick … Wie auch immer, die Trennung von rot, schwarz und weiß, sowie allen anderen Elementen ist gelungen und konsequent durchgezogen.

    Diese klare Linie hätte ich mir auch bei der Bildsprache gewünscht. So ist die Verwendung alter Colonel-Bilder in schwarz/weiß noch wirklich gekonnt umgesetzt, jedoch verwässern dies Colonel-Lookalike-Aufnahmen ein klares Bild. Welches ist denn nun der echte? Warum braucht es eine “Neuinterpretation”?

    Für mich wirkt der Colonel in Farbe wie ein Testimonial, das einen neuen Colonel darstellen sollen. Wenn man aber historische Bilder vom “Original”-Colonel in der Markenkommunikation verwendet, dann sind das für mich zwei Paar Schuhe übereinander angezogen. Es passt einfach nicht Original und “Fälschung” nebeneinander laufen zu lassen. Das macht, anstatt einer klaren Linie eines neuen Markenauftritts, einen fetten Strich durch die Rechnung der neuen Ideen.

    Am Ende wollte man scheinbar doch noch möglichst viel in den neuen Auftritt packen.
    Zu viel – klare Botschaften sehen anders aus!

  2. Also mir gefällt’s, bin eh ein großer Freund von KFC und von der dort sehr schön umgesetzten Idee des “Storytelling” rund um den Colonel. Der Spagat zwischen Tradition und deren Betonung und moderner Gestaltung (z.B. auch der gesamten Restaurants) spricht mich sehr an.

    Was das “christliche” Element angeht: Missionieren wollen hier nur wieder die Fleisch- oder Massentierhaltungsgegner. Wie will man denn Fleisch für die Massen anders halten? Mir schmeckt’s und mir scheint das Wohl irgendwelchen Geflügels ein reichlich abstraktes Luxusproblem einer übersättigten Gesellschaft.

    1. Wenn dir das Wohl irgendwelchen Geflügels egal sein mag, ist das so zu akzeptieren. Ich finde es persönlich nicht sonderlich beruhigend zu wissen, dass das Tier nur ein “Produkt” war – Tiere sind eben Lebenwesen, aber dazu steht jeder andes. Bedenklicher ist dann wohl eher, dass diese Geflügel hochgezüchtet wird, viel Ertrag bringen muss und zur Not mit irgendwelchem Futterzeuchs und Medikamenten vollgepumpt ist, nur um schnell zu wachsen. Die Frage ist dann natürlich, warum die Masse unbedingt so viel Fleisch braucht … Aber das Thema ist ja ein ganz anderes, welches hier den rahmen sprengen würde.
      Würde man aber nach deiner Haltung nach urteilen, so wäre sehr viel von dem hier besprochenem Design ein abstraktes Luxusproblem einer “übersättigten” Gesellschaft. Dazu kann aber jeder stehen, wie er will …

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