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Hochschule Bremen – auf dem Weg zu einer neuen Identität

HSB Hochschule Bremen – Corporate Design

Die Hochschule Bremen, 1982 aus der Fusion von insgesamt vier Hochschulen hervorgegangen, erhält im Zuge eines auf mehrere Jahre ausgerichteten CI-Prozesses eine neue visuelle Identität. Nach mehr als einem Jahr an Planung, Analyse, Beratung, Diskussion, Definition, Ideenfindung und Kreation, angeführt und koordiniert von einer rund 40-köpfigen Steuerungsgruppe, wurden nun erste Ergebnisse präsentiert, darunter auch ein neues Hochschullogo.

Mehr noch als das Erscheinungsbild beschäftigt die Verantwortlichen an der Hochschule Bremen seit über 14 Monaten die Frage nach der eigenen Identität. Wer sind wir? Wofür steht die Hochschule? Und wie wollen wir uns vor dem Hintergrund einer rückläufigen demografischen Entwicklung und dem auch im Hochschulbereich stärker gewordenen internationalen Wettbewerb positionieren? Um auf die damit verbundenen Anforderungen adäquat reagieren zu können, wurde Anfang 2014 ein Prozess in Gang gesetzt, bei dem als übergreifendes Ziel die Schärfung des Profils als Hochschule steht.

Dass sich mit einem neuen Corporate Design alleine ein solches Ziel nicht wird erreichen lassen, war allen Beteiligten recht schnell klar, so erklärte mir gegenüber Ole Vorsprecher, der den gesamten Corporate-Identity-Prozess als Projektleiter betreut und speziell für dieses Vorhaben von der Hochschule eingestellt wurde. Bevor ein Hochschulprofil sichtbar werden könne, brauche es die Erkenntnis um das eigene Selbstverständnis. „Von Anfang an haben wir den Prozess so konzipiert, dass versucht wurde, eine möglichst große Beteiligung zu realisieren, die der Vielschichtigkeit und dem Selbstverständnis einer selbstverwalteten Hochschule gerecht wird.“ Knapp 1.000 Personen, darunter rund ein Drittel Studierende, hätten sich an einer Online-Evaluation beteiligt, bei der verschiedenste Statusgruppen ihre Wünsche und Einschätzungen zur aktuellen Wahrnehmung, Situation, Stärken, Schwächen usw. und zukünftigen Positionierung der Hochschule abgeben konnten.

Im Anschluss erfolgte die Bildung einer Steuerungsgruppe, „die es zur Aufgabe hatte und weiterhin hat, kontroverse Fragestellungen zur künftigen Ausrichtung der HSB zu diskutieren und sicherzustellen, dass die verschiedenen Blickwinkel aller Teileinheiten der HSB in den Prozess mit einfließen“, so Vorsprecher. Ingo Meyhöfer, ein weiteres Mitglied der Steuerungsgruppe, brachte das gemeinsame Ziel wie folgt auf den Punkt: „Die größte Herausforderung wird es sein, dass alle den Prozess annehmen und sich mit der Hochschule identifizieren.“

Dass in einem solchen CI-Prozess – natürlich – auch Reibungen entstehen, lässt sich unter anderem daran ablesen, dass der AStA der Hochschule de CI-Prozess boykottiert. Mit nur zwei Studierendenvertretern fühle man sich unterrepräsentiert, geäußerte Kritik sei stets missachtet worden. Zuletzt war es die Hochschule Düsseldorf, die Gegenwind von Seiten ihrer Studenten erfuhr, wenn auch aus anderen Gründen.

Zum „Schlüsselerlebnis“ der neuen Hochschulidentität wurde das diesjährige Sommerfest – erstmals seit 30 Jahren wieder ausgerichtet –, auf dem das neue Selbstverständnis der HSB sowie erste Anwendungen im neuen Corporate Design präsentiert wurden (siehe Mediengalerie). So wurde bei Musik, Picknick und Barbeque der Grundstein für ein neues WIR-Gefühl gelegt.

Die Berliner Markenagentur kleiner & bold hatte sich im Mai 2014 im Rahmen eines Agenturwettbewerbs durchgesetzt und betreut somit die Hochschule Bremen strategisch wie auch in Bezug auf die Kreation.

Zum Design selbst: Das neue Logo der Hochschule stellt eine sichtbar enge Verknüpfung der Hochschule mit der Stadt Bremen dar. Die Bildmarke, eine abstrahierte Darstellung des „Bremer Schlüssel“, stehe für die Werte „passgenau“, „weltoffen“ und „verlässlich“. Die Hochschule Bremen als Schlüssel zu Bildung, Beruf und Erfolg, so die mit dem neuen Markenzeichen aufgeladene Metaphorik. Darüber hinaus kann man in der Bildmarke ein verstecktes „H“ für Hochschule assoziieren.

HSB Logo – Bremer Schlüssel

Zur verbesserten Wahrnehmung beitragen soll auch die Abkürzung „HSB“, mit der sich die Hochschule fortan nach Innen und nach Außen darstellen will. Während der Name „Hochschule Bremen“ in einigen Anwendungen weiterhin als Zusatz zu sehen sein wird, etwa auch im Webauftritt unter hs-bremen.de, fungiert an vielen Stellen die neue HSB-Wortbildmarke als alleiniger Absender. Gesetzt ist die HSB-Wortmarke in der Schrift Brix Sans, die im Verbund mit der Brix Slab die neue Hausschrift der Hochschule ist.

Hochschule Bremen Logo – vorher und nachher

Mediengalerie

Weiterführende Links

  • Bildung, die beteiligt: Prozess Design an der Hochschule Bremen | kleinerundbold.com

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Kommt sehr harmlos daher, erinnert mich sehr an eine Bank oder ein Beratungsunternehmen, an irgendwas, das “seriös” und auftreten muss. Texte wie “Du hast so viel zu bieten” oder “Alles ist schwer bevor es leicht wird” verstärken diesen Eindruck noch. Eine Hochschule würde ich mir spannender, ungewöhnlicher wünschen.

  2. Auf den ersten Blick durchaus gelungen. Ich muss mich dem noch genauer widmen. Beim Überfliegen des Textes fiel mir nur auf, dass kleiner & bold die Hochschule BETREUT und dieses ansprechende Projekt hoffentlich nicht bereut!

  3. Ich finde den neuen Auftritt auch durchaus ansprechend und passend für den Bildungssektor.
    Verwundert hat mich die Tatsache, dass kleiner & bold das Gestaltungsprinzip der HSB
    nahezu unverändert bereits für ein anderes Projekt verwendet hat:
    https://www.kleinerundbold.com/nc/de/aktuelles/select_category/35/article/hilfe-zur-selbsthilfe-kleiner-und-bold-hat-jungundjetzt-ein-jahr-lang-pro-bono-beraten

    Wenigstens war das alte Projekt pro bono.
    Hoffentlich gab es für die HSB wenigstens einen Nachlass.

    1. … das sehe ich auch und dachte deswegen auch es sei eine Technische Universität. Was ich aber überhaupt nicht sehe ist das “versteckte H”.

Kommentare sind geschlossen.

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