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Hausschriften im Web – Webfonts kommen

Hausschriften im Web - Webfonts kommen

FSI FontShop International startet eine neue Kollektion digitaler Schriften, die ausschließlich für den Einsatz im Internet angefertigt sind. Webdesigner sind nicht mehr allein auf die wenigen Systemschriften angewiesen, die bei allen Website-Besuchern installiert sind. Die neuen Web-FontFonts werden so mit den Elementen einer Website verknüpft, dass erstmals HTML-Texte für alle Besucher die gleiche, individuelle Typografie aufweisen können.

Dieser lang erwartete Schritt erlaubt nicht nur das freie typografische Gestalten von Internetseiten. Corporate Design von Unternehmen und Marken kann nun noch konsistenter auf die digitalen Medien angewandt werden. Zu diesem Zweck stehen seit heute über 30 der erfolgreichsten FontFont-Schriften zur Verfügung, darunter FF DIN, FF Meta, FF Dax und FF Kievit – insgesamt 1250 Fonts; weitere werden bald folgen.

Der Preis für einen Schriftschnitt startet bei 40 Euro, was deutlich günstiger ist, als ein vergleichbarer Zeichensatz für Print-Anwendungen. Alle Infos zu den Webfonts gibt es im Fontblog, wo schon gut diskutiert wird und im FontShop, wo der Verkauf der sogenannten Woff- (Web Open Font Format) und Eot-Dateien(Embedded OpenType) am kommenden Montag beginnt.

Was bedeutet die Einführung der Webfonts? Nun, erst einmal werden sie nicht die Systemschriften verdrängen. Schriften wie die Verdana, Arial oder die Georgia sind speziell für die Darstellung am Monitor entwickelt worden und sind so verbreitet, dass gegen sie kein Kraut gewachsen ist. Wenn es darum geht längere Texte darzustellen, werden sie nach wie vor ihre Stärken und auch ihre Schwächen ausspielen dürfen. Martin Liebig hatte ihre Lesbarkeit untersucht und hier im dt darüber ausführlich geschrieben.

Webfonts sehe ich eher als Alternative, um Headline-Schriften einzubinden. Image-Replacement und die sIFR-Technik (praegnanz.de)sind da bislang die gängigen Methoden, um Hausschriften in Webpräsenzen zu integrieren. Ersteres kommt z.b. auch hier im dt zum Einsatz (Logo) und funktioniert einwandfrei. Das ist aber immer einer Frage des Aufwands. Für komplexe Sites greift man bislang zu sIFR, einem Verfahren, mit dem sich per Flash und JavaScript Schriften einbinden lassen, die bei nahezu jedem Nutzer angezeigt werden. Das funktioniert allerdings nicht immer reibungslos.

In diesem Sektor also könnten Webfonts aus meiner Sicht ihre Stärke ausspielen. Ich selbst habe noch kein Projekt mit Webfonts realisiert, deswegen kann ich nichts aus der Praxis berichten. In jedem Fall spannend, dass sich hier eine Alternative auftut.

Dieser Beitrag hat 29 Kommentare

  1. @Sche Puuh, dieser Maxim Shemanarev scheint ja eine ganze Menge auf dem Kasten zu haben. Sehr guter Artikel. Werde ihn vermutlich noch fünf weitere Male lesen müssen, um ihn zu verstehen. :) Bleibt die Frage offen: Wenn unter Indesign Adobes eigene Text-Renderengine zum Zuge kommt – warum sieht’s dann bei mir auf dem PC so furchtbar aus und auf den Macs in der Agentur nicht?

  2. @QWERTZwerker
    Das kann ich Dir in diesem speziellen Fall leider auch nicht genau sagen. Hast Du vielleicht nicht dieselben Font-Formate derselben Schriftarten auf dem Mac wie auf dem PC?

    Mac-verwöhnte Windows-User können die Schriftglättung “Cleartype” übrigens mit Hilfe dieses Tools durch die Schriftglättung von Apple austauschen (welche ein fleissiger Japaner offenbar mal aus einer alten Safari-Version extrahiert hat).

  3. @Gast:

    “Nach wie vor” schreibt man schon immer getrennt und wird es auch in Zukunft getrennt schreiben!
    Und das ist gut so!

  4. @ 19 Schepp

    … es sei nur kurz darauf hingewiesen: Wer die FSI Schriften «umbaut» ist selbstverständlich aus der gekauften Lizenz raus und arbeitet damit illegal, was beim Einsatz auf Websites (und nicht nur dort) suboptimal ist.

  5. Wie subjektiv das Empfinden doch ist. Ich habe die Clear-Type-Darstellung unter Windows immer als angenehmer empfunden im Vergleich zu der nach meinem Geschmack deutlich zu matschigen Schriftglättung auf MacOS.

  6. @QWERTZwerker (22): Indesign verwendet in beiden Versionen (OSX und Windows) die selbe Raster-Engine, und die Darstellung ist bei mir tatsächlich identisch (ich arbeite abwechselnd under OSX und unter Windows). Die Unterschiede sollten also in diesem Fall wirklich nicht vom Betriebssystem abhängen. Ein paar Ideen:
    – Hast du die selbe Schrift verwendet?
    – ist die Darstellungsqualität von Indesign gleich eingestellt?
    – Ist die Bildschirmauflösung so eingestellt, wie der TFT es vorgibt (nicht interpoliert)?
    – Ist das TFT annähernd vergleichbar mit dem vom Mac?
    – Unwahrscheinlich: ist die Farbtiefe geringer eingestellt?

    @notenfundus (26): Ich würde mir ja eine Mischform wünschen: Lesegrößen: Cleartype (das andere ist zu “matschig”), Display-Größen: “konventionelles” Glätten (das andere ist zu “kantig”). Aber mit DirectWrite wirds ohnehin besser.

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