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Flensburger Pilsener bekommt neues Design

Die Biermarke Flensburger Pilsener wird sukzessive auf neue Etiketten umgestellt. Das gesamte Produktsortiment wurde einem Redesign unterzogen. Zum Maßnahmenpaket gehörte die Überarbeitung sowohl der illustrativen Elemente – die Kogge wurde neu gezeichnet – als auch der verwendeten Schriften.

Flensburger Pislener Etiketten

Zielvorgabe für die Umstellung des Erscheinungsbildes war offenbar die Ausrichtung „Modern Premium Look“. Mit Blick auf die Typografie, die nun eleganter erscheint, kann man dies gerne unterstreichen. Allerdings bewirkt die Hinterlegung mit der Kogge im Stile eines Wasserzeichens das genaue Gegenteil. Es verwässert sprichwörtlich das Design und steht einem klaren Aufbau sowie dem Anspruch eine Premiummarke darstellen zu wollen diametral entgegen. Auch die Neudefinition der Umrandung bewirkt zwar aufgrund der Verjüngung der Linien eine feinere Anmutung, sie lässt das Etikett aber auch spießiger erscheinen, was so gar nicht zum Image der Marke passt. Ich mochte das alte Etikett, bei dem eben kein vollausgebildetes Oval sondern ein stark abgerundetes Rechteck den Rahmen vorgab.

Insgesamt ist das neue Etikett nun deutlich weniger prägnant. Die Marke Flensburger ist seit je her für ihren spröden und markanten Charme bekannt. Dieser “herbwürzige” Eindruck ist weitestgehend verloren gegangen. Ob das aus Sicht der Zielgruppe flenst? Die neue Markenausrichtung – wenn sie denn so definiert wurde, was sich nicht genau sagen lässt, da eine offizielle Pressemeldung nicht aufzutreiben ist, was wiederum nicht gerade für die Website spricht – erscheint mir doch ziemlich fragwürdig.

Peter Langpeter zeichnet für das Redesign verantwortlich. In seinem Blog stellt er die neue Gestaltungslinie im Detail vor.

Dieser Beitrag hat 55 Kommentare

  1. Bin am Wochenende darüber gestolpert, als ich einkaufen war und mir ein gutes Bier gönnen wollte. Hat erst mal ein paar Minuten gedauert, bis ich mich selbst davon überzeugt hatte, _nicht_ das alkoholfreie oder eine sonstige neue “Kreation” in den Händen zu halten, sondern das gute alte Flens, wie ich es haben wollte.

    Vielleicht dauerts einfach nur, sich an das neue Design zu gewöhnen, aber zumindest für mich hat dieses Erlebnis gezeigt, dass sich das neue Design zu viel vom ursprünglichen wegbewegt hat. Durch das Wasserzeichen in einem Farbton den zumindest ich persönlich nicht mit einem Bier herben Geschmacks aus brauner Bügelflasche assoziiere, sondern eher mit etwas milderem oder leichterem, wurde ich mehr verwirrt als angesprochen. Wie Markus sagte, es ist wohl einfach androgyner geworden.

    Insgesamt finde ich: Gute neue Type, auch vorher kippte das “Herbwürzig und frisch” schon nach links, insofern hier zumindest keine Verschlechterung. Die dynamische Breite des Rahmens wirkt – nunja, eben dynamischer und die leicht modernisierte Kogge auch etwas weniger altbacken. Bleibt das Wasserzeichen, ohne das das Re-Design imho wirklich besser gewesen wäre.

  2. Das neue Etikett hat ganz klar an Impact verloren. Ich frage mich, ob es auch eine gute Lösung gewesen wäre nur die Typo umzustellen… damit hätte sich aber wahrscheinlich niemand zufrieden gegeben.

  3. Das Wasserzeichen assoziiert sich bei mir mit dem Deckel einer Bügelflasche. Weiße Keramik mit einem blauen Aufdruck. Ich finde, dass das Wasserzeichen nun wirklich kein Problem darstellt, denn es passt sehr gut in das Etikett und gibt dem Ganzen noch einen gewissen Mehrwert.

  4. Handwerklich sauber gelöst. Vor allem die Umsetzung der Submarken überzeugt.

    Aber am Ende doch irgendwie schade um die Marke Flens. Eigentlich hatte man in den letzten Jahren den Eindruck gewonnen, es spräche sich so langsam herum, dass es am Biermarkt in Deutschland heute einen Mangel an authentischen und unprätentiösen Marken gibt: Der große Erfolg von Marken wie Oettinger oder Tannenzäpfle erklärt sich ja nicht nur aus dem Preis, sondern auch daraus, dass der Kunde (also der klassische Biertrinker, der nach wie vor den meisten Umsatz generiert) ab und an auch mal wieder ein Bier haben will, das “einfach nurn Bier” ist – und nicht immer nur dieses Premium-Das-Beste-Die-Krönung-nur-aus-goldenen-Zapfhähnen-Gedöns, das am Ende des Tages doch alles wieder irgendwie gleich aussieht.

    Es drängt sich der Eindruck auf, dass Flens hier zum absolut falschen Zeitpunkt doch noch die Seiten wechseln will.

  5. Ich finde den Relaunch sehr gelungen. Auch in der Anwendung auf die anderen Marken/Geschmacksrichtungen. Lediglich die Kogge im Hintergrund finde ich zuviel. Wirkt “doppeltgemoppelt” Dass die Brauerei ihr Produktportfolio so sehr ausgeweitet haben (Wasser), darüber mag man denken wie man will, aber es scheint zeitgemäß und wahrscheinlich auch unumgänglich heutzutage. Alles in allem sehr schön gemacht… Apropos, weiß jemand wer es gemacht hat?

  6. Vielleicht gibt’s Flens dann jetzt auch mit Champagnerkorken um ein noch intensiveres Premium-Feeling beim Kunden auszulösen…..ne ne, mal ehrlich, das neue Design ist ja nun wirklich völliger Blödsinn und passt so gar nicht zur Marke. Auf was für Ideen manche kommen, man kann Marken auch kaputt designen. Bin dann mal auf die Werbung gespannt, wenn Flens sich als Premium-Marke positionieren will. Vielleicht sitzen plattschnackende, vollbärtige Fischer im Smoking in der Opernloge schauen sich Macbeth an und zischen sich ein Flens… na super, dat flenst dann mal so richtig. plop plop

  7. Also, als gebürtige Flensburgerin: Ich finds schrecklich. Möchtegern modern, aber nicht gelungen. Leider! Ich wünsche mir die alte Version zurück!

  8. Ich gebe Kommentar Nr. 44 recht. Ausserdem erinnert mich das Redesign was den Einsatz von Verläufen betrifft stark an die Neunziger Jahre. Im Weiteren finde ich es typografisch nicht besonders sorgfältig ausgearbeitet. Wer zum Himmel hat diese Schrift ausgewählt?

  9. Nö, nicht meins, dabei trinke ich Flens echt gern.

    Das neue Logo ist beliebig, viel zu bunt, grazil und verspielt. Das ist ‘ne neue Halbfett-Margarine, aber keinesfalls ein ehrliches *herbwürziges* Bier.

  10. Guter Start – im Endspurt nachgelassen
    Die bierdeckelähnliche Etikettenform, die bisher ja irgendwas zwischen oval und Rechteck mit abgerundeten Kanten war, deutlicher herauszuarbeiten ist in Ordnung. Auch die Illustration zeitgemäßer und leichter zu gestalten ist gelungen. Die neue Typographie ist die logische Fortführung des Bestehenden. Was für mich nicht ganz schlüssig ist:
    – Das Wasserzeichen ist überflüssig und konkurriert mit der Typographie und der Illustration
    – Die Farbumsetzungen sind sehr intensiv. Die Illustration hat es schwer dagegenzuhalten (besonders in den Geschmacksrichtungen Malz und Kellerbier).
    Etwas weniger wäre noch etwas mehr gewesen. Trotzdem alles in allem gut gelöst.

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