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Das Plakat zum Oktoberfest 2016

Wiesnplakat 2016

Rosarot und im collagenartigen Retro-Design präsentiert sich in diesem Jahr das größte Volksfest der Welt, das in einer Woche beginnt. Ein Wiesnplakat, süß und klebrig wie Zuckerwatte.

Gestaltet haben das Siegermotiv Susanna Schneider und Linda Sophia Schultheis, die an der Designschule München Kommunikationsdesign studieren. Sie dürfen sich das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro teilen.

Der Plakatwettbewerb wird seit 1952 alljährlich vom Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) der Landeshauptstadt München durchgeführt.

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Dieser Beitrag hat 22 Kommentare

  1. Wieder mal was anderes und angenehm frisch fällt mir dazu ein.

    Im Detail dann aber wieder eine Menge Mängel im Detail, die bei Wettbewerbsbeiträgen, die offensichtlich kein nennenswerten Korrekturschritte durchlaufen, immer wieder zu finden sind:

    – Der Masskrug stößt „fast“ an den Formatrand – wäre ein wenig mehr oder weniger nicht besser gewesen?

    – Die Handschrift wirkt eben genau so: „handgeschrieben“ – dabei ganz “nett”, aber leider nicht wirklich „gut“ im Sinne einer qualifizierten Kalligrafie-Arbeit. Zudem ist sie eher zufällig auf dem Format platziert (hängt da drin „wia a Pfund Wurscht“). (Man könnte ein Fass aufmachen, warum Deutschland so eine Handlettering-Wüste darstellt und schlechte Handschriften oft dadurch gerechtfertigt werden weil sie ja nicht zu unnatürlich wirken sollen…)

    – Das Foto der Tänzer geht gar nicht: Die durch Textur nahezu unkenntlichen Figuren wären ok, wenn die Silhouette deutlicher und ausdrucksstärker wäre – leider verdeckt der Arm der Frau die Vorderseite des Mannes und macht es sehr schwer lesbar – eine Überschneidung die ausschließlich mit „wir hatten halt kein anderes Foto“ zu begründen sein dürfte.

    – Bei Längerer Betrachtung wirkt die Textur arg unsensibel eingesetzt vielleicht hätte man bei einem differenzierteren Einsatz dieser Störungen das ganze interessanter machen können. So ist es etwas arg breiig…

    Aber trotz der Kritik: Das Konzept selbst gefällt mir, auch weil es die Stadt schafft, totz des immergleichen Inhalts aus bierseliger Nostalgie visuell abwechslungsreiche Plakate zu wählen.

    PS: Aber wie immer: 2500,– EUR für eine Arbeit mit einem Einsatz dieser Reichweite ist eine lächerliche Summe die alljährlich die Designverbände auf den Plan rufen sollte….

  2. Es ist schon traurig, wie sich hier ein paar “Experten” mit unsachlicher Kritik profilieren wollen. Wenn einem das Plakat nicht gefällt, dann ist das vollkommen ok. Solange die Kritik fundiert und stimmig ist, finde ich das natürlich in Ordnung. Nur leider ist es in der Anonymität des Netzes scheinbar reizvoll, mal so richtig dumm zu schreiben. Dabei sollten doch gerade die Gestalter wissen, wie schmerzvoll solche dummen Äußerungen sein können. Bitte einfach beim nächsten mal den Kopf einschalten – oder bitte besser machen.

    1. Ich stimme Dir uneingeschränkt zu Felix. Kritik an der Gestaltung muss jeder Gestalter aushalten können, denke ich. Diese Praktikanten-(oder ähnliches)-Floskeln kann ich aber auch schon nicht mehr hören. Erfreulicherweise sind derlei Kommentare im dt die absolute Ausnahme. Schön, dass es Leser gibt, die mit ihren um Fairness werbenden Kommentaren dazu beitragen, dass das auch weiterhin so bleibt!

  3. Ja: bitte immer mal die Kirche im Dorf lassen. Das ist seit Jahren ein Wettbewerb der an Münchener Schulen ausgeschrieben wird. Was ganz lobenswert ist, da sich so ein Student in München ein bißchen Preisgeld verdienen kann.
    Es hat teilweise in den Vorrunden sehr gute Entwürfe dabei, aber die Jury entscheidet nun mal ihren Favoriten. Und auch der ist nicht immer der schlechteste. Es gibt immer Feinheiten zu verbessern; die Schüler, die diese Entwürfe einreichen, sind noch sehr jung (17–20 Jahre).
    Aber: es ist nur das Oktoberfest …

    1. “Nur das Oktoberfest”? Die größte, bekannteste und wohl umsatzstärkste Freizeitveranstaltung Deutschlands?
      Ich weiß wohl um die Hintergründe des Wettbewerbs, denke aber nicht, dass “wir” deswegen über handwerkliche Schwächen des Plakats hinwegsehen sollten. immerhin ist das ein Einsatz in der realen Welt, der Schutz des studienateliers ist hier nicht mehr gegeben. Und auch wenn das nicht in der Verantwortung der Studenten liegt, erhebt die Prominenz der Veranstaltung das Plakat zum kulturbeitrag. Ich denke schon dass wir eine Disskussion über Qualität brauchen und nicht schulterzuckend alles still hinnehmen sollten. Plakate, derart prominente um so mehr, sind auch Aushängeschilder unseres Berufsstandes. Zudem lassen Sie sich deutlich fundierter diskutieren, weil es meist keine zusätzlichen Hintergrundinformationen braucht. Freilich hat so ein Wettbewerb einen positiven Aspekt (die Chance für Studenten) allerdings bezweifle ich die altruistischen Absichten der Stadt und vermute, die Möglichkeit für wenig Geld einen passablen Entwurf zu bekommen dürfte einen größeren Teil der Motivation dieses Vorgehens ausmachen. Mir persönlich schmeckt es nicht, Studenten mit unangemessenen Preisgeldern abzuspeisen und ich bin es (manchmal) leid, Mittelmäßigkeit unwidersprochen zu tolerieren.
      Lassen wir Konzerthäuser von Studenten entwerfen? Hauptbahnhöfe? Wird der neue 3er bmw von Studenten gezeichnet? Wer würde gerne eine Herz-op vom Arzt im Praktikum erhalten?
      die traurige Wahrheit wird wohl sein, dass “grafikdesign” eine zu diffuse Angelegenheit ist, und die allerwenigsten Bürger ausreichend sensibilisiert sein dürften um eine “große” Arbeit von einer mittelmäßigen zu unterscheiden.

      PS: ich stimme euch aber zu, dass ein “scheisse” alleine keine ernstzunehmende Kritik darstellt und letztlich nichts besser macht.

      1. Ich gebe Dir in allem recht.
        Und „nur das Oktoberfest“: mir geht das „Fest“ sonstwo vorbei ;-)
        Ich kenne die eingereichten Plakate der letzten Jahre. Da sind ganz gute Umsetzungen/Ideen dabei. Was letztendlich in den Druck kommt, ist aber immer noch ganz nahe am Originalentwurf, sprich: entweder ist die technische Ausführung nicht optimal, von der typographischen ganz zu schweigen. Um das Ganze professionell abzurunden, wären weitere Korrekturschleifen nötig. Und, richtig erkannt: so altruistisch ist die Weltstadt mit Herz nicht, denn dann müsste man etwas mehr dafür bezahlen.

  4. Das Plakat ist sehr erfrischend und es macht Spaß auf die Wiesn zu gehen. Damit hat es sein Ziel erreicht. Unter Designern rumzunörgeln und alles mies zu finden ist leider Gang und Gäbe. Vielleicht liegt deswegen der Berufsstand am Boden?
    Ich halte diese Art von Wettbewerben motivierend, es kommen gute Ergebnisse raus, abseits von Nörgelei und starren Regeln.

Kommentare sind geschlossen.

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