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CSU-Wahlplakat – Tiefpunkt der politischen Kultur

CSU München Plakat Sicherheit

Mit einem Bild aus der Aufzeichnung einer Überwachungskamera, das den gewalttätigen Übergriff in der Münchner U-Bahn auf einen 76-Jährigen zeigt, wirbt die Münchner CSU im Kommunalwahlkampf für ihre Sicherheitspolitik.

Ich meine über eine derartige visuelle Entgleisung und Panikmache in einer Wahlkampagne muss man auch an dieser Stelle berichten und sprechen. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass die Verbreitung von Angst, wie sie seit den Anschlägen vom 11.09.2001 in den USA durch konservative Politiker propagiert wird, in ähnlich perfider Form auch bei uns Anhänger findet, schon gar nicht in den “großen Parteien”, wie es so schön heißt.

Josef Schmid kandidiert für das Amt des Oberbürgermeisters von München. Sein Name prangt nun auf einem beispiellos primitiven Plakat. Wer so offensiv die Medien missbraucht, um Ängste zu schüren und gleichzeitig mit dem Leid Anderer spielt, um daraus für sich Profit zu erzielen, hat sich jeder christlichen, menschlichen und moralischen Werte entledigt. Anders ist solch ein Werbeplakat nicht zu erklären. Da helfen auch nicht die Heile-Welt-Fotos im eigenen Webauftritt. Dieses Plakat wird uns im “Superwahljahr 2008” begleiten. Mit Sicherheit!

Hier gibt es das Plakat als PDF.

Dieser Beitrag hat 55 Kommentare

  1. Das Plakat hat Erfolg: Tom, Uwe … Gratulation euch!

    Strafen sind kein Mittel zum Zweck sondern nur der letzte Ausweg und damit gleichzeitig eine Bankrotterklärung für eine Regierung!
    Mit harten Strafen auch noch zu werben, das ist pervers!

    Das designtagebuch ist kein Medium für politische Diskussionen, weswegen ich auch gar nicht weiter anfangen will groß zu diskutieren.

  2. Tum, Uwe und Edmundst, eure zweite Meinung in Ehren, aber leider geht es darum gar nicht. Dass es die Gewaltbereitschaft gibt, ist EINE Sache, und die wird niemand bestreiten.

    Es geht darum, dass ich mich auf einem Wahlplakat profiliere. Was unterscheidet mich von den anderen Mitbewerbern, was mache ich anders?

    Und hier unterstellt das Plakat, dass allein die CSU Interesse daran hat, solche Straftaten zu ahnden während alle anderen Parteien die Täter ungestraft laufen lassen wollen; und dass der Schutz davor, morgen den Schädel eingeschlagen zu bekommen, gewährleistet ist, indem man sein Kreuzchen bei der CSU macht. Und das ist a) eine Lüge und b) Bauernfängerei. Es geht hier gar nicht um rechts oder links.

    Tom: Wenn man sich schon textliche Unterstützung holt und mit dem Landesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei in Berlin auffährt (als ob der Job dieses Mannes nicht schon hart genug wäre), dann sollte man auch sichergehen, dass sie die eigenen Argumente überhaupt unterstützt. Oder meinst du, dass dein Gewalttäter, der mit 17 schon öfter einen Gerichtssaal von innen gesehen hat als eine Schule, kurz vor der 81. Tat zurückschreckt und zu seinem Kumpel meint: “Ne, lass mal, da kriegt man ja jetzt zwei Jahre statt einem für …”

    Die wichtigste Frage zu diesem Plakat lautet aber: Gott, haben die extra einen BILD-Grafiker einfliegen lassen, um dieses Scheusal zu produzieren?

    Achim, interessant, welche Wendung ein Blog über Design plötzlich machen kann, oder? ;)

  3. ist schon interessant. der beitrag war gedacht, davor zu warnen, mit solchen plakaten (und mittlerweile auch zeitungsartikeln) instinktgesteuerte panikmache beim volk zu betreiben. aber genau das ist in diesem blog passiert!
    am anfang der sachliche beitrag, dann kommen schon bald die einträge, deren inhalte eher stammtisch-charakter haben…
    viele von euch sind genau in diese falle getreten und senken sich exakt auf das niveau dieses plakates!

  4. Das Plakat spricht mir aus der Seele. Das, was ich täglich in Bus und Bahn erlebe, kotzt mich schon lange an.

    Das Schlimmste ist die Hilflosigkeit, die man in solchen Situationen empfindet und die Gewissheit, das die Täter (es sind fast immer Türken, Libanesen und Araber) entweder nicht gefasst werden oder mit Kuschelstrafen bedacht werden, während sie dich noch im Gerichtssal bedrohen und verhöhnen.

    Schön gestaltet ist das Plakat vielleicht nicht aber ich freue mich, dass es da ist. Was das Plakat (bzw. die ganze Kampagne) mit Ausländerfeindlichkeit zu tun hat, soll mir mal einer erklären.

  5. So sieht es eben aus, wenn sich eine Partei aus wahltaktischen Gründen alle 4 Jahre mal traut die Wahrheit zu sagen um damit Stimmen zu bekommen. Das Thema hat sich nach der Wahl sowieso wieder erledigt, aber wenn unsere Medien über diese Straftaten von jungen Ausländern genauso “objektiv” und zeitnah berichten würden wie von Selbstmordanschlägen in Bhagdad, dann würde sich niemand mehr über so ein Plakat aufregen.
    Wenn man allerdings jahrzehntelang verschweigt was in Deutschlnd Alltag ist und die Statistiken versteckt, die zeigen wie groß das Problem wirklich ist, dann schlägt so ein Plakat plötzlich ein wie eine Bombe.

    Aber egal, die Politiker werden das Problem sowieso nicht lösen. Sie werden noch nicht einmal über eine Lösung nachdenken. Und das ist das skandallöse an diesem Plakat. Reine Schaumschlägerei und nichts dahinter.

  6. […] Design Tagebuch – CSU-Wahlplakat – Tiefpunkt der politischen KulturJosef Schmid kandidiert für das Amt des Oberbürgermeisters von München. Sein Name prangt nun auf einem beispiellos primitiven Plakat. […]

  7. Ohne Partei zu ergreifen und ohne deinen Blog angreifen zu wollen:

    Ich kann dieses Thema nicht mehr hoeren. Deutschland diskutiert sich mal wieder in die Schlagzeilen… *kopfschuettel*

    Ich schenke Nachrichten zu diesem Thema mittlerweile genauso “viel” Aufmerksamkeit wie dem “neuen bayrischen Knut”. WRGH!!!

  8. Das Plakat ist nicht nur schlecht aus handwerklicher Sicht, der damit geführte Wahlkampf ekelhaft, das Ganze ist auch noch völlig sinnfrei.

    Denn die Regierung in Bayern zum Zeitpunkt des brutalen Überfalls war doch CSU geführt. Also müsste der Tenor des Plakates sein:

    Damit Sie der nächste sind. Denn wir habe es bisher nicht geschafft, das zu verhindern! Warum sollten wir es also in Zukunft können??

    Soviel zu all den “Pro-CSU-Werbekampagne-Kommentaren” vorab!

  9. @ laurin

    Ist schon klar: Alles, was nicht Deiner Meinung entspricht, hat Stammtischcharakter. Diese Phrase ist ja sowas von abgedroschen.

Kommentare sind geschlossen.

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