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BPI France – Ein Signet für Frankreichs neue Staatsbank

BPI France Logo

BPI France Logo

So sieht das Logo der neu gegründeten Staatsbank Frankreichs aus, der BPI France. Frankreichs Präsident François Hollande hatte die Neugründung der Bank im vergangenen Jahr initiiert, vor wenigen Tagen nun nahm die BPI (Banque publique d’investissement) ihre Geschäfte auf.

Die französische Regierung will durch die Gründung der staatlichen Investitionsbank die Wirtschaft Frankreichs beleben und insbesondere den Mittelstand unterstützen. Ob dies gelingt, steht auf einem anderen Blatt.

Das Logo besteht aus einer reinen Wortmarke, bei der das Minuskel-i über einen zweiten, im Bereich der Unterlänge befindlichen i-Punkt verfügt. Sowohl farblich, typographisch wie auch konzeptuell hat die Wortmarke starke Ähnlichkeiten mit dem Logo der comdirect bank. Interpretatorisch ist solch ein hängender, dem freien Fall ausgesetzte Punkt natürlich keine sonderlich überzeugende Lösung, gerade im Zusammenhang mit einem Finanzinstitut, an das ein wirtschaftlicher Aufschwung geknüpft wird.

In Frankreich werden weniger gestalterische Aspekte im Zusammenhang mit der neuen Bank diskutiert, als vielmehr die mit der Gestaltung des Signets verbundenen Kosten, die lefigaro.fr mit 76.000 Euro beziffert. Hierbei handelt es sich um staatliche Ausgaben, die die Bürger Frankreichs über ihre Steuern finanzieren. Und wie wir alle wissen: Frankreichs Volkswirtschaft wankt. Dass vor solch einem Hintergrund eine sachliche Diskussion über die Ausgaben für ein Erscheinungsbild nahezu unmöglich erscheint, zeigt der Hinweis des LeFigaro-Redakteurs, dass das Nike-Logo, 1971 von der Studentin Carolyn Davidson entworfen, lediglich 35 US-Dollar gekostet hat. Wozu also 76.000 Euro ausgeben?! Zum Thema Kommunikationsdesign in der Berichterstattung hatte ich ja bereits kürzlich etwas geschrieben. Gleiches lässt sich in Bezug auf französische Medien beklagen.

Entworfen hat das Logo Saguez & Partners.

Dieser Beitrag hat 11 Kommentare

  1. Woher kommt diese unglaubliche Nähe zum comdirect-Logo? Die grau-gelbe Farbgebung, Minuskeln, auch am Wortanfang, die verwandte Schriftart, selbst das Spiel mit dem i-Punkt – da muss doch ein Zusammenhang sein!

  2. Der Punkt erinnert mich an unser Sparkassen-Logo, nur dass er da über dem s steht und das ganze wie eine Geldbörse aussieht. Bei der bpi ist es tatsächlich leider so, dass nun auch der letzte Cent herausfällt. Das lässt tief blicken …
    Wenn bei uns also die Sparkasse demnächst mit einem Redesign kommt und der Punkt ist auch unten, ist wenigstens die Inflation gut visualisiert.

  3. Die Farbgebung stammt von einer der »Mutterorganisationen«, der Oséo . Das ist eine Gesellschaft, die kleine und mittlere Unternehmen mit Krediten unterstützt.
    Ziel soll es sein, Arbeitsplätze zu schaffen und Innovation zu fördern.
    Der leicht rötlich/bräunliche Grauton und das Gelb kommen dort auch zum Einsatz:
    Oséo-Logo

    Die BPI hat Oséo als einen der Hauptgeldgeber und soll nach dem Vorbild der deutschen KfW ebenfalls Unternehmen und Innovation fördern und unterstützen.

  4. @jürgen w
    Wenn man deinen Gedanken aufnimmt, dass das Sparkassen S eine Geldbörse ist und der Punkt eine Münze, die hineinfällt, dann könnte man weiter interpretieren, dass hier ein grauer Punkt (etwas nicht so wertvolles) in das i (das Institut) hineinfällt und unten als gelber (goldener) Punkt (etwas wertvolles) wieder herauskommt. Kurz gesagt: Hier wird aus Scheisse Gold gemacht.

    Aber zugegeben: das ist schon eine gewagte Interpretation ;)

  5. Also, was ich sagen wollte, war folgendes (Quelle Wikipedia):
    “Nachdem Nike sich erfolgreich am Markt durchgesetzt hatte, wurde Davidson 1983 von ihrem Auftraggeber eingeladen. Bei diesem Treffen erhielt sie einen goldenen Swoosh-Ring mit einem Diamanten, eine Urkunde sowie eine unbekannte Menge an Nike-Aktien”

    Die Mär hat also doch ein Happy-End …

Kommentare sind geschlossen.

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