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Aus BBC Bayreuth wird medi bayreuth

medi bayreuth Logo

Sportlich gehts weiter. Ist dies das neue Logo eines Basketballvereins oder doch, wie es ein Fan formuliert, das einer Krankenkasse? Der BBC Bayreuth erhält mit der medi GmbH & Co. KG erstmals seit 18 Jahren wieder einen Namenssponsor. Und wie in solch einem Fall üblich, bekommt der Verein zugleich ein neues Logo, das auf wenig Gegenliebe trifft.

Die Begeisterung der Fans hält sich angesichts des neuen Emblems sehr in Grenzen, verständlicherweise. Entstanden ist es in Zusammenarbeit mit dem gebürtig aus Bayreuth stammenden Designer Peter Schmidt, der zuletzt für das gelungene Keyvisual zum 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag verantwortlich zeichnete.

medi bayreuth Logo

Die Kleinschreibweise des Vereinsnamens versteht sich als Reminiszenz/Zugeständnis an den Namensgeber. Dass die Hausfarbe des Sponsors, in diesem Fall Magenta, mit ins Erscheinungsbild wandert, ist Usus. Auch daran haben sich Basketball-Fans mittlerweile gewöhnt. Welchen Bezug allerdings alle anderen im neuen Logo enthaltenen Farben (Grün, Schwarz, Grau) haben, erscheint fraglich. Der Verein legt seine traditionellen Vereinsfarben Blau und Orange komplett ab, um diese gegen ein offenbar völlig aus der Luft gegriffenes Farbkonzept einzutauschen.

Solch eine Änderung am Markenauftritt lässt erahnen, wie groß die finanziellen Nöte, die Abhängigkeit von Sponsorengeldern und auch die Hilflosigkeit im Bereich Marketing bei so manch einem Verein sein müssen, dass diese sich auf einen derartigen gestalterischen Kamikaze-Flug einlassen. In Pressemeldungen ist oftmals von „Nachhaltigkeit“ die Rede. Nur, wie nachhaltig kann solch ein Konzept sein, wenn Verträge mit Namenssponsoren, wie im Fall von medi bayreuth, gerade einmal für drei Jahre geschlossen werden? Damit sich der Verein dann in drei Jahren eine neue Identität suchen kann.

Als jemand, der früher selbst viele Jahre Basketball im Verein gespielt hat, lässt mich der gerade in der Basketball-Bundesliga offen zutage tretende Mangel an Professionalität im Bereich Marketing/Außendarstellung/Corporate Identity einerseits und die unfassbare Ideenlosigkeit in Sachen Formgestaltung immer wieder tief durchschnaufen. Warum nur muss fast jeder deutsche Basketballverein einen Basketball im Vereinslogo führen? Haben denn Fußballvereine einen Fußball im Wappen oder Autohersteller ein Auto im Markenzeichen?

Von den 18 in der Basketball-Bundesliga geführten Mannschaften haben 17(!) einen Basketball im Logo (siehe auch Ulm und Frankfurt). Im Grunde genommen stehen die Logos der Vereine symbolhaft für den Provinzialismus, von dem die Basketball-Bundesliga hierzulande geprägt ist. Ich würde mir wünschen, dass die Spieler auf dem Feld ein wenig von ihrer Kreativität an die jeweilige Marketing-Abteilung übertragen würden. Und ich wünsche mir, dass die Markenauftritte der Mannschaften mehr von kreativen Köpfen gelenkt und gesteuert anstatt von Geldgebern diktiert werden.

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Dieser Beitrag hat 36 Kommentare

  1. Dass die dauernd nen Basketball ins Logo packen müssen find ich auch ziemlich armselig…

  2. medi versucht schon seit Jahren so richtig in Bayreuth Fuß zu fassen. Über solchen “Namensrecht-Vergewaltigungen” kann man sicherlich streiten, aber so schlimm finde ich es nun nicht.

    OT: Hat designtagebuch.de hierfür das Logo gemacht? ;-)
    https://themeforest.net/user/duotive

    Viele Grüße
    Alex

  3. jetzt wird hier schon über Logos von Provinzvereine gelästert! Na Bravo! Der Blog gewinnt jeden Tag an Qualität!

  4. Provinzvereine? Das ist Basektball-Bundesliga. Wäre hier das Sinnsheimer Logo drin, hättest du dich wohl nicht beschwert.

    Grüße
    Alex

  5. Auch als Nicht-Fan der an sich ja interessanten Sportart kann ich mich der Meinung der Vorschreiber/innen nur anschließen: In Farbe, Formensprache und Typographie völlig beliebig und mit der Sportart erst auf den zweiten Blick (in diesem Fall ein Hoch auf den stilisierten Basketball ;-)) mit der Sportart in Verbindung zu bringen. Hätte man wenigstens mit den gewohnten Farben gespielt, wäre das Ganze etwas näher am “Gewohnten” geblieben, freundlicher in der Wirkung gewesen und auch der Basketball etwas deutlicher herausgekommen. Um’s nur mal kurz mit einer Farb-Manipulation und der Ergänzung der beiden Unterstriche aus dem medi-Signet anzudeuten:

    An der lieblosen Grundidee, einfach einen Basketball-Umriss in das vom medi-Logo stammenden Quadrat zu zwängen, hätte das natürlich auch nichts geändert. Dass dieses Design von Peter Schmidt, dessen sehr schöne Arbeiten ja auf seiner Website zu bewundern sind, stammen soll, will man eigentlich gar nicht glauben … vielleicht eine zufällige Namensgleichheit ;-) !? Ich fürchte, Peter Köller (s. Kommentar 5) lag ganz richtig: Herr Schmidt gab seinen Namen, die Hand führten ihm letzen Endes andere.

    @Sportimport: Ist es möglich, dass Sie sich nur auf diese Website verirrt haben? Hier geht es um Fragen des Designs, nicht um Pseudo-“Sportpolitik”, noch dazu mit diesem nationalistisch-rassistischen Unterton. Wenn es hierzulande nur noch Sportarten und Sportler mit “Original germanischer Herkunft”-Nachweis zu sehen gäbe, ginge in den Sportredaktionen ganz schnell das Licht aus. Aber das wäre ja dann nicht die einzige ebenso offenkundige wie bedauerliche Finsternis hierzulande.

  6. Ich bin sprachlos. Also das ist echt… scheisse.

    P.S. Achim, deine Liebe zum Basketball in allen Ehren, aber können hier im dt auch mal andere (in Deutschland beliebte) Sportarten zum Zuge kommen? Ich habe dir vor etlichen Monaten z.B. mal was zum Thema Eishockey geschickt, aber nie eine Antwort erhalten. Es wäre doch mal interessant zu sehen wie die qualitativen Unterschiede im Design der verschiedener Sportligen untereinander, ausfallen.

  7. Tobi, Deine Mail hatte mich seinerzeit in meinem Sommerurlaub erreicht. Das ist der Grund, weshalb ich nicht geantwortet hatte. Dank Dir.
    Dass Basketball hierzulande unbeliebt ist, so lässt sich Dein Kommentar lesen, kann man nicht wirklich behaupten. Aber natürlich halte ich gerne die Augen auf auch in Bezug auf andere Sportarten.

  8. Danke für deine Antwort, Achim.
    Nein, natürlich ist Basketball ein beliebter Sport in Deutschland. So war das gar nicht gemeint ;-) Vielmehr wollte ich ausdrücken, dass es schön wäre wenn WEITERE beliebte Sportarten behandelt werden würden. Und ob das jetzt jetzt Eishockey ist oder was anderes sei auch dahin gestellt…

Kommentare sind geschlossen.

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