Skip to content

ARAG mit neuem Markenzeichen

ARAG Logo

Der Versicherungs­konzern ARAG hat sich ein neues Logo zugelegt. Der Konzern richte sich strategisch neu aus und wolle nun, da die markenstrategische Neuaufstellung im Gange ist, die Veränderungen auch nach außen hin sichtbar machen.

Eine der bekanntesten deutschen Versicherungsmarken verliert eines seiner Erkennungszeichen: die gekreuzten Schwerter. Nach Auffassung der Unternehmensführung sind die Schwerter, wie sie seit vielen Jahrzehnten für die Marke ARAG stehen, nicht mehr zeitgemäß.

Hierzu ein Auszug aus der Pressemeldung:

„Unsere Kunden wollen von uns Lösungen und Hilfestellungen. Gekreuzte Schwerter stehen für eine nicht mehr zeitgemäße Konflikthaltung und sind unseren Kunden international kaum vermittelbar“, erläutert Klaus Heiermann, Generalbevollmächtigter der ARAG SE, die wichtigsten Veränderungen. Seit mehr als 80 Jahren hat die ARAG ihren Geschäftsschwerpunkt im Rechtsschutzgeschäft. Dort hat sich die Rechtsschutzidee deutlich weiterentwickelt. Hier stehen verstärkt einvernehmliche, nervenschonende Modelle der Konfliktlösung im Mittelpunkt. Zudem ist die ARAG auf dem deutschen Markt ebenfalls sehr erfolgreich als Krankenversicherer aktiv. Hier sind Schwerter als Symbol nicht wirklich passend. Auf den internationalen Märkten waren die gekreuzten Schwerter im Markenzeichen ebenfalls sehr erklärungsbedürftig.

Das Corporate Design des Versicherungs­konzerns wird von der Agentur MetaDesign betreut. Für die neue Werbekampagne (siehe Videos unten) zeichnet BBDO verantwortlich. In einigen Länderauftritten wie etwa bei ARAG.at oder ARAG.nl kommt derzeit noch das alte Logo zum Einsatz.

ARAG Logo – vorher und nachher

Kommentar

Meines Erachtens ist der Verlust der Schwerter ein schwerer Schaden für die Marke. Ein Verlust, der deshalb schwer wiegt, da keinerlei adäquater Ersatz folgt. Ein solch symbolträchtiges Zeichen aufzugeben, erscheint mir geradezu fahrlässig. Dass Schwerter einzig für Konflikt stünden und somit negativ aufgeladen seien, kann ich so nicht erkennen. Gekreuzte Klingen stehen beispielsweise auch, man denke an eine der ersten Marken überhaupt, an Meissen, für Exzellenz. Das Sansibar auf Sylt, das ebenfalls gekreuzte Klingen als Markenzeichen nutzt, schwimmt gewissermaßen in diesem Fahrwasser, will über das Logo Wertigkeit vermitteln.

Die im Kreis eingeschlossenen ARAG-Schwerter wirken seit je her wie ein Wappen, das eine gewisse Wertestabilität symbolisiert. Viele Unternehmen wie UPS, HUK-Coburg oder VGH setzten in ihrem Logo auf die aus der Heraldik abgeleitete Schildform, um jene Wertestabilität und Zuverlässigkeit darzustellen. Im bisherigen ARAG-Markenzeichen sind es die Schwerte, die Zuverlässigkeit und Schutz kommunizieren, eben weil das Logo dadurch wie ein Wappenschild wirkt. Das neue ARAG-Logo hingegen ist nichtssagend, generisch und symbolisiert im Grunde gar nichts.

Gemein hin heißt es, ein Logo ist dann gut, wenn man nichts mehr weglassen kann. Bei diesem Logo allerdings wurde etwas für die Marke sehr wesentliches entfernt.

Mediengalerie

https://youtu.be/70WmKA9O17w

https://youtu.be/XoSyCfeCU1c

Weiterführende Links

Dieser Beitrag hat 25 Kommentare

  1. Ich muss dem Kommentar auf ganzer Linie recht geben – vereinfacht bis zur Unkenntlichkeit.
    Die Steigerung wäre nur noch ein gelber Punkt.
    Sorry – ich befürchte da haben sich die selbst ernannten Markenexperter total vergaloppiert.
    Das nächste Redesign steht wohl schon in den Startlöchern.

    1. Das nächste Redesign steht wohl schon in den Startlöchern.

      Gibbet Arbeit für die nächsten Designer, was will man mehr … Satire off.

      Hirnlos

      Genau solche Sachen wie unreifes Redesign von puristischen oder pc-Marketingspinnern sind es, die den Ruf des Relaunches an sich und den der Designer, die das mitmachen, als Hirnlose nachhaltig beschädigen.
      Punkt.

      Ja klar sind die Schwerter das Asset und nicht der Kreis.

      Was für eine Frage. Dass das an der entsprechenden Schaltstelle nicht erkannt wurde, spricht Bände, wie hohl die Nüsse heuzutage sind. Diese hypermoralische Korrektness. Schwerter als Zunftzeichen oder Wertesymbol wärens doch gewesen. Sidn doch kein negatives Angriffszeichen, sondern heißt immer noch fairer Schutz in harten Zeiten.

      Solche komisch anmutenden Relaunch-Geschichten ähneln stark den Geschichten um die seltsamen Bemühungen, aus alten historischen Kinderbüchern bei Neuauflage das Wort “Neger” auszumerzen. Ähnlicher nicht nachgedachter pc-Bockmist.

      Der Kreis alleine an sich ist gutartig. Aber.
      Ein Kreis ist sowas von überall und nichts besonderes.

      Und wenn der Grafiker nicht mehr weiter weiß, macht er einen Wischer oder einen Kreis.
      Alte listige Grafikerregel aus dem guten alten Nörmberch ;-)

      Frage an Achim:
      Hast du als Publizierender bei deren Pressestelle mal angefragt, warum zum Geier die Schwerter weg sind? Was sagen sie?

      1. Hauptsache mal wieder den Begriff Neger sinnlos platzieren.
        Geh mal auf die Straße und nenn afrodeutsche neger und warte die Reaktion ab… In Ostdeutschland gibts an einigen Orten Beifall (muss doch gesagt werden dürfen)… Überall anders: viel Spaß!

        Jaja ist nur die Literatur, blabla, ist schon fundamental wichtig für die Kultur, dass 5-jährige Kinder durch pipi langstrumpf verinnerlichen wie Afrikaner genannt werden können. Es ist und bleibt rassistisch, abwertend und borniert. Schreibs dir doch in Großbuchstaben in jedes deiner Kinderbücher und erfreut dich daran, welch eine kulturelle Bereicherung das ist.

    2. Is alles Kundengewinnung *you idiot*

      Natürlich, wenn man im Imagefilm in einer hippen Bilder-Endlosschleife “Auf ins Leben!” sagt, tut man sich schwer, die Schwerter noch zu lassen.

      Es ist klar, was einen Versicherungskonzern dazu bringt, zu sagen “Auf ins Leben!”, statt “Versichere dich, du fahrlässiger Chaot, das Leben ist hart und ungerecht (sehr ungünstiger Approach ..)!”: die Jungen als Zielgruppe zu gewinnen. Die Alten 40+ hat man ja schon.

      Die Jungen wollen ihren Spaß. Der sei ihnen auch gegönnt. Den Moment des sich Versicherns nicht einmal mit einem Pups zu erwähnen und ganz wegzulassen (ist wohl spießig wie Bausparen mal spießig war ..) UND gleichzeitig die Schwerter als Symbol wegzulassen … JA SIND WIR DENN ENDGÜLTIG IN DER HIPSTER-SPASSHÖLLE ANGEKOMMEN?

      JA!

      Denn die Alten sind ja schon alle versichert.

      Neusprech-Marketing und altes Logo hatten wohl einen Konflikt:
      Den des sich gnadenlosen Anbiederns an Junge. Dafür wird alles wegeschmissen, auch die Assets. Interessanter Vorgang. Man sollte das fröhlich weiter beobachten.

  2. Wenn man schon die Schwerter weglassen wollte, dann hätte man ja stattdessen vielleicht im neuen Logo ebenfalls auf eine Schildform setzen sollen (à la UPS usw., wie im Text genannt). So wäre die heraldische Assoziation nicht ganz verloren gegangen, wobei andererseits dann die Nähe zum Logo der HUK Coburg zugegebenermaßen vielleicht zu groß geworden wäre.

    Wie auch immer: in der jetzigen Form ist das Logo tatsächlich völlig generisch. Zusätzlich wirkt es durch die nach wie vor vorhandenen Schlagschatten und Farbverläufe aus der Zeit gefallen. Kein großer Wurf.

    1. Ich würde an dieser Stelle die Schlagschatten und Farbverläufe nicht ganz aus unserer Zeit verteufeln. Bei vielen Unternehmen ist eine Vereinfachung des Logos sicherlich sinnvoll und machbar, hier geht aber der Bezug zum Markenursprung (siehe Metall-Plakette und Logo-Historie) verloren.

      Obwohl der Schlagschatten der Schrift nun wesentlich deutlicher ausgeführt ist, wurde der radiale Verlauf im Hintergrund in seinem Kontrast deutlich abgeschwächt. Insbesondere in einer kleinen Darstellung (siehe Thumbnails der Mediengalerie) geht der plastische, 3-dimensionale Eindruck, und damit wie ich finde auch die Eigenständigkeit beinahe verloren.

      Die Schriftentwicklung empfinde ich als sehr positiv, die doch sehr starke vertikale Streckung der Font wurde nun wieder ausgewogener gestaltet, ohne das die Erkennbarkeit leidet. Die Kontur ist wohl nur eine Behelfslösung, damit der dunkle Schlagschatten an der schwarzen Typo überhaupt funktioniert und die beiden nicht miteinander verschmelzen.

      Im Gesamteindruck erinnert mich das Logo leider zu stark an den aktuellen Trend der Flat Design-Schatten. Schade um die Prägnanz, schade um die Heraldik.

      Und apropos Heraldik: Zumindest in meinem Empfinden kann ich das Argument gegen die gekreuzten Schwerter als negativ behaftet nicht nachvollziehen, da die Schwerter nach unten zeigen. Im Kampf werden Schwerter mit Klinge und Spitze nach oben gekreuzt, auch die Darstellung in dieser Art wird eher für Dinge benutzt die offensiv oder extrovertiert sind, eine Kreuzung nach unten hat doch eher etwas von abblocken oder schützen, also etwas passives, was für eine Versicherung doch ausgezeichnet passt.

    2. Schwerter hin oder her – Vor allen Dingen mit der unterschiedlichen Behandlung der optischen Tiefe wird daraus kein Schuh – die gelbe Outline der Buchstaben soll implizieren das das Schwarz der Typo mit dem Rand ins Nirvana verweist?
      Ist es eine Buchstabennudelform zum Ausstechen oder
      Kann man sich damit Russisch Brot backen ? meta war mal besser !

  3. Hat man das nicht erst „kürzlich“ überarbeitet? Meine mich zu erinnern – falls ja, weiß jemand wann das war?

  4. Hätte ich so nicht gemacht. Das »ARAG« mag ohne die Schwerter dahinter etwas besser lesbar sein. Doch büßt das Logo nun auch stark an Charakter ein. Die Schwerter waren ein wichtiger Bestandteil und hatten Wiedererkennungswert. Jetzt hat die Marke den letzten Rest an Emotionalität verloren und ähnelt in ihrer Nüchternheit dem BRAUN-Logo.

  5. Noch negativer als die Logo-Veränderung, empfinde ich den visuellen Eindruck der restlichen CD-Elemente. Dieser uninspirierte, schräge, gestreifte Hintergrund mit Schlagschatten, auf dem das Logo platziert ist oder die gesamte Ästhetik der Website wirkt reichlich in die Jahre gekommen und daher wenig nachhaltig.

  6. Schwerter stehen auch für Verteidigungsbereitschaft.
    Für eine Rechtschutzversicherung also ein starkes Symbol.

    Vielleicht kommt es ja in 3 Jahren dann mit viel Tam-Tam wieder.

  7. Bei aller Liebe: Die über die Schwerter gesetzte Schrift war aber noch nie wirklich gut. Die Logo-Historie zeigt den Kampf der Gestalter diese Überscheidung augenverträglich hin zu
    bekommen…(egal in welcher Form: die Überscheidung bleibt immer blöd)
    Ich sehe es auch so, dass man die Schwerter nicht so einfach hätte eliminieren dürfen. Vielleicht wäre ein versuch, die Element zu trennen ein gangbarer Weg gewesen?
    Interessant finde ich den verweis auf die “Kunden international”, denen dieSchwerter nicht vermittelbar seien – evtl. ist das Symbol in anderen Ländern ja doch stärker im kriegerischen verankert?

  8. Ein Redesign das voll im Trend der Belanglosigkeit und „sicheren Zurückhaltung“ liegt und visuell keinerlei Bezug zur Dienstleistung der Versicherung vermittelt. Genau wie in anderen Gesellschaftsbereichen wollen Firmen heutzutage wohl kein eindeutiges, vielleicht auch mal kontroverses Statement setzen und stattdessen lieber ein Bild des generischen „Wohlgefallens“ vermitteln – ganz nach dem Motto: „Die Suppe die jedem schmeckt ist zwar fad, aber der Gast kann sich zumindest nicht beschweren, dass der Koch die Suppe versalzen hat.“

Kommentare sind geschlossen.

An den Anfang scrollen